Man stelle sich vor, man hat aufgrund einer bestimmten Pandemie (ich habe gehört, der Name darf wie Voldemord’s Name ebenfalls nicht mehr niedergeschrieben werden) vergleichsweise viel Zeit und findet eine Flasche markSolid CO2-Metallkennzeichnungsspray für Lasercutter bei sich im Makerspace rumfliegen, die anscheined sehr lange schon nicht mehr verwendet wurde. Nach einem Post auf Reddit über die Möglichkeit, Besteck mithilfe eines Laserschneidsystems zu beschriften, fiel mir ein etwas anderer Weg ein, das Laserspray auszuprobieren und gleichzeitig etwas zum schmunzeln zu erstellen:
Man beschriftet das Besteck immer genau so andersherum, dass die Verwirrung bei der Aussage „Hey, geb mir mal Bitte eine Gabel“ maximal ist. Also gesagt getan, ein Set Ikea-Besteck eingsammelt und ab an den Lasercutter! Die Schrift erstellte ich kurz in Adobe Illustrator, um sie dann mithilfe von VisiCut (ein Open-Source Lasercutter-Programm) auf einen Epilog Legend 36EXT (mit einer 40 Watt CO2-Röhre) in das Metall zu brennen. Davor trug ich das Metallmakierungsspray auf, welches dann während dem Makierungsprozess im Lasercutter in das Metall des Bestecks eingebrannt wurde.
...und auch sonst suche ich den Konflikt pic.twitter.com/EVXh3Awpus
— Paul (@justPaulchen) October 31, 2020
So sah das Besteck direkt nach dem Laserprozess aus – Das Makierungsspray ist schon eingebrannt, aber noch nicht abgewaschen.
Gelasert habe ich das Besteck jeweils mit 75% Geschwindigkeit bei 100% Leistung und 5 kHz Frequenz – und jeweils vier mal hintereinander. Ingesamt hat das Lasern trotzdem nur zwei Minuten gebraucht, da die Schrift wenig Fläche hatte. Aus Erfahrung habe ich statt einer Gravur (wo die Schrift gerastert von oben nach unten in Linien aufgebaut wird) eine Markierung (es werden nur die Konturen direkt bearbeitet) vorgenommen. So wurde die Schrift zwar hohl, eine Gravur sorgt aber häufig für leichte schwingungen auf dem Laserbett, was nicht optimal für loses Besteck ist.
Zusammengefasst kann ich jedem der einen Laser irgendwo finden kann, so ein Miniprojekt nur vollstens empfehlen.
Man sollte nur das Besteck nach dem Lasern nicht direkt aus dem Cutter entfernen: Meins hatte sich auf weit über 100 Grad aufgewärmt.